Die schönsten Schwibbögen aus der Region | Freie Presse

2022-06-18 20:25:33 By : Ms. Ella Xu

Der heute 90-jährige Wolfgang Glöckner in Seiffen gilt als Erfinder jener Schwibbögen, die einem Setzkasten ähneln. Eigentlich hatte er sich in seinem Zwei-Mann-Betrieb zusammen mit seiner Frau vor allem aus Platzgründen auf Miniaturen spezialisiert: kleine Fuhrwerke, Eisenbahnen, Feuerwehren, winzige Männeln und gedrechselte Seiffener Doggen. Zur 650-Jahr-Feier des Spielzeugdorfes 1974 kam ihm und seiner Frau die Idee, dem „Gepiepsel“ einen festen Platz zu geben und damit zugleich den Wandel vom Bergmann zum Spielzeugmacher darzustellen. Alle dazu passenden Figuren wurden geordnet und fest verleimt in einem Schwibbogen platziert. Die Nachfrage war so groß, dass Interessenten mitunter Jahre auf ein Exemplar warten mussten. Diesen Bogen hatte die stolze Besitzerin 1987 bestellt, erst Ende 1990 konnte sie ihn in Seiffen abholen. Heute sind die Bögen eine Rarität. Denn seit Wolfgang Glöckner 2017 die Werkstatt aus Altersgründen und mangels eines Nachfolgers schließen musste, werden sie nicht mehr produziert.

Am Anfang, 2013, gab es zunächst nur diesen „nackten“ Designschwibbogen aus der Werkstatt des Wolkensteiner Gestalters Ralf Benner. Er hatte ihn im Auftrag des Seiffener Galeristen Michael Näumann entwickelt: formvollendet, schlicht und statt der Kerzen mit einem stromsparenden LED-Lichterband versehen. Doch dann wollte Näumann für diesen Bogen auch Figuren, die es noch nie gab. Benner riet ihm, sich dafür den Witzschdorfer Diplomformgestalter und Holzspielzeugmacher Andreas Fleischer ins Boot zu holen. Fünf Monate experimentierte der freischaffende Designer, bis er schließlich diese Krippenfiguren präsentierte – gefertigt in Anlehnung an die uralte Technologie des Röhrenbohrens, nach der früher aus Baumstämmen hölzerne Wasserleitungen bis in die Häuser der Erzgebirger gebaut wurden. Noch keiner vor Andreas Fleischer hat die Weihnachtsgeschichte so modern in Holz und dann auch noch auf einem edlen Schwibbogen erzählt – vollendet mit einigen wenigen Details aus Aluminium, wie dem Heiligenschein vom Jesuskind. Allerdings steht dieser Schwibbogen selten im Fenster, sondern eher an einem ruhigen, wirkungsvollen Platz in der Stube.

Werbung in eigener Sache macht mit diesem neun Meter breiten und 4,80 Meter hohen Schwibbogen die Firma Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz bei Oederan. Der Riese an der Fassade des etwas abseits gelegenen Betriebes zeigt seit 2006, dass hier auch die Wiege vieler Großfiguren steht. Ein Pendant des Bogens schmückt das World Trade Center in Dresden, und er war zugleich die Vorlage für einen 13 Meter breiten begehbaren Schwibbogen auf dem Striezelmarkt. Doch es geht auch einige Nummern kleiner in der traditionsreichen Firma. 500 verschiedene Figuren und Bögen werden von den 30 Beschäftigten heute gefertigt – bis hin zu Miniaturen. Klein und bescheiden ging es 1906 los, als in dem Waldhufendorf neben einem alten Sägewerk am Gahlenzer Bach eine Fabrik errichtet wurde. In dieser „Kunstanstalt für Innendekoration“ wurden zunächst weise Sprüche in Holz gebrannt und coloriert. Doch schon ab 1928 eroberten Männeln von hier unter dem Markennamen Paul Sternkopf die Welt. Ab 1988 begann die Firma mit der Fertigung von Großfiguren. Der erste XXL-Nussknacker ging seinerzeit in die USA.

Einen repräsentativen Platz für seine über die Jahre gesammelten Miniaturen sich hat der Thumer Tischlermeister und Holzgestalter Harald Einenkel ausgedacht, nachdem er die 1878 von seinem Urgroßvater gegründete Firma längst seinem Neffen übergeben hatte. Im Ruhestand faul auf dem Sofa liegen, ist bis heute nicht sein Ding. Stattdessen nutzt er die früher nie gekannten Freiräume bis heute für immer neue Spielereien und Tüfteleien. 2014 fertigte der erfahrene Möbelbauer für sein Heim diesen ersten MDF-Schwibbogen. Die Abkürzung steht für mitteldichte Faserplatte, die sich besonders gut schleifen lässt, sodass nach mehreren Farbschichten eine samtweiche Oberfläche entsteht. Der eingeschraubte Quersteg ist kein Muss. Er ermöglicht, den Schwibbogen jedes Jahr anders zu bestücken. Die Figuren werden einfach nur darauf gestellt. Die kabellosen Kerzen lassen sich mittels Fernbedienung einschalten und auch dimmen. Mittlerweile erstrahlen im Familien- und Freundeskreis einige solcher Schwibbögen aus der Firma Einenkel.

Zur Perfektion getrieben hat der Seiteneinsteiger Klaus Kolbe den Schwibbogen in seiner 1990 gegründeten Manufaktur. Diese „Seiffener Weihnacht“ mit einem irrsinnigen Gewusel von 40, nur zwei bis vier Zentimeter kleinen Männeln erinnert zugleich an ein denkwürdiges Ereignis. Die Figuren, die mit ihren Warenkörben auf dem Rücken von der Seiffener Kirche den Berg herunter kommen, haben reale Vorbilder. Es sind jene Spielzeugmacher, die 1809 auf den Dresdner Striezelmarkt zogen, um dort selbst ihre Waren zu verkaufen und so ihre soziale Lage zu verbessern. Nach Klaus Kolbes Tod 2015 übernahm Enkelin Jenny Mattheß den Betrieb mit heute 15 Beschäftigten. 70 verschiedene Schwibbogen-Modelle mit szenischen und zum Teil mechanisch betriebenen Darstellungen fertigen sie jedes Jahr – fast alle in limitierter Auflage. Als Meisterwerk aus der Werkstatt Kolbe gilt jener Schwibbogen, der dem Gelehrten Agricola gewidmet ist. Er enthält bewegliche Szenen des Annaberger Bergaltars.

Ein Weihnachtsberg im Schwibbogen! Da musste die leidenschaftliche und viel gereiste Schweizer Sammlerin erzgebirgischer Volkskunst Erika Pohl-Ströher Anfang der 1990er-Jahre einfach zuschlagen. Sie klingelte bei der Handwerksfirma Otto in Schneeberg und fand in der Holzbildhauerin Maria und dem Möbeltischler und Pyramidenbauer Ralf ein Ehepaar, mit dem sie fortan Kontakt hielt. Maria Ottos Vater hatte die Werkstatt 1932 als Handwerksbetrieb eröffnet. Dieser Bogen mit einer Szene aus dem winterlichen Schneeberg mit St.-Wolfgang-Kirche, beleuchteten Fachwerkhäusern und geschnitzten Figuren hat im Pohl-Ströher-Depot in Gelenau seinen Platz, das den gesamten Volkskunstnachlass der Mäzenin verwahrt. Das Besondere: Mit der räumlichen Darstellung in Anlehnung an einen Weihnachtsberg wird der Schwibbogen aus dem Fenster in die Stube gerückt. Jede Arbeit der Firma Otto ist ein Unikat. Die Eheleute denken auch mit 66 Jahren nicht ans Aufhören. Für sie ist ihr Beruf zugleich Hobby. Allerdings arbeiten die Beiden fast ausschließlich auf Bestellung.

Diese filigrane Arbeit ist das Meisterwerk des Chemnitzer Maschinenbauingenieurs Jörg Holzhaus. Inspiriert hatte den heute 80-Jährigen das Hobby seiner Frau, die seit 1983 in ihrer Wohnung im Stadtteil Rabenstein Schneemänner sammelt. Dazu gesellten sich mit den Jahren auch etliche Unikate von der Drehbank ihres Mannes. Als dem Rentner die Ideen ausgingen, entschloss er sich zu diesem besonderen Stück: Er verwandelte den Schwibbogen in einen filigranen Rodelhang mit acht gedrechselten Schneemännern. Sie tummeln sich im Schein der Kerzen unter geschnitzten und gedrehten Bäumchen in einer liebenswerten winterlichen Landschaft. 2014 liehen die Eheleute den asymetrischen Schwibbogen dem Pohl-Ströher-Depot in Gelenau für eine Weihnachtssonderschau – zusammen mit 100 kugligen Gesellen aus ihrer Sammlung. Weil Jörg Holzhaus die Ausstellung auf Zeit so gut gefiel, baute er hinterher noch ein zweites Exemplar, das er dauerhaft der Gelenauer Schatzkammer überließ. Zwar musste die nun schon zum zweiten Mail ihre Türen vor Weihnachten schließen. Der Bogen schmückt dennoch die Sammlung.

Solche Schwibbögen stehen heute in den allermeisten Fenstern. Schon vor Jahrzehnten wurden sie von Hobby-Schnitzern und -drechslern mit der Laubsäge und unter Einsatz von Schablonen meist nach Feierabend für die eigene Stube angefertigt. Auch der gelernte Kellner Karl-Ludwig Taulin aus Oberwiesenthal gehörte dazu. 1990 machte er sein Hobby zum Beruf und begann in einem bescheidenen Holzanbau seines Wohnhauses als Ein-Mann-Betrieb mit der Produktion solcher Schwibbögen – mit immer neuen Motiven und im Laufe der Zeit 20 Beschäftigten. Ganze Busreisegruppen führte er durch die ständig erweiterte Firma und wurde nicht müde, die Tradition und die Herstellung solcher Bögen zu erläutern. 2016 übernahm Tochter Katja die Firma. In 190 verschiedenen Ausführungen und mit mehr als 100 Motiven gibt es heute Taulin-Bögen aus Oberwiesenthal. Wer meint, das sei keine Handarbeit, weil das Motiv maschinell, auf CNC-Maschinen ausgesägt wird, irrt. Erst nach 200 Arbeitsgängen – meist von Hand – ist dieser Bogen komplett.

Seit 15 Jahren überspannt dieser 2,40 Meter breite Schwibbogen den Durchgang zwischen den Fachgeschäften „Seiffener Haus“ und der „Wendt & Kühn-Figurenwelt“ in der Ortsmitte von Seiffen. Gebaut hat ihn der Lehrer Bernd Kind aus Pfaffroda, der in seiner Freizeit leidenschaftlich gern drechselte und der auch Zimmermannsarbeiten beherrschte. Er starb vor einigen Jahren, doch sein Nachlass strahlt weiter – in Seiffen sogar das ganze Jahr über und auch an öffentlichen Plätzen in anderen Orten der Region. Sein Seiffener Freund Wolfgang Schlesier hatte ihn mit dieser Arbeit für das Spielzeugdorf beauftragt. Ein dazu gehöriges kleines Schieferdach verhindert, dass Pilzsammlerin, Förster und Waldarbeiter samt Hund zu sehr der Witterung ausgesetzt sind. Wolfgang Schlesier, der selbst in der Werkstatt seines Vaters das Drechslerhandwerk gelernt hat, betreibt im Lichterschein des Bogens heute zwei Fachgeschäfte: Das „Seiffener Haus“und das „Schwibbogenhaus“. Er wollte mit dem überdimensionalen Bogen im Freien vor allem eins: sein Dorf für Touristen attraktiv machen.

Die Frauenkirche wurde nicht nur in Dresden wiederaufgebaut, sondern auch in der seit 122 Jahren bestehenden Seiffener Firma „Müller Kleinkunst aus dem Erzgebirge“. Seit dem Jahr 2000 ist hier der Holzspielzeugmachermeister Ringo Müller in vierter Generation der Chef. Die Idee für die Frauenkirche hatte sein Vater Gunter, aber nicht nur weil der Wiederaufbau damals in aller Munde war. Er verfolgte das Geschehen in Dresden interessiert und aufmerksam, studierte historische Unterlagen und ging in seiner Werkstatt schließlich an die detailgetreue Umsetzung. 1996 präsentierte er erstmals diesen Bogen. Nicht nur das prächtige beleuchtete Gotteshaus, auch die vier Häuser am Neumarkt haben reale Vorbilder. Beim Coselpalais (rechts) stimmt sogar die Anzahl der beleuchteten Fenster mit dem Original überein. Allein für das Gebäude der Frauenkirche müssen 157 Einzelteile verleimt werden. Die Bögen, die es in zwei Größen gibt, werden seit 2004 in Serie, allerdings jedes Jahr nur in limitierter Stückzahl gefertigt. Sie erstrahlen mittlerweile auch in den USA und in Hongkong.

Diverse figürliche Schwibbögen als dekorative Begleiter für die Weihnachtszeit hat ab den 1990er-Jahren auch die damals reprivatisierte Firma Ullrich in Neuhausen entwickelt. Sie war 1880 von Oskar Ullrich gegründet und 1972 zum VEB verstaatlicht worden. Heute wird sie in vierter Generation wieder als Familienunternehmen geführt. Vor allem typische Figuren aus dem Erzgebirge, wie Bergleute und Kurrendesänger, fanden bis etwa 2015 auf einem breiten Schwibbogen-Sortiment ihren Platz – in vielen Fenstern der Region gut sichtbar durch Größe und Farbgebung. Das etwas abseits gelegene Firmengebäude an der Olbernhauer Straße in Neuhausen erstrahlt bis heute im Glanz seiner eigenen Lichterbögen, auch wenn ihre Produktion inzwischen eingestellt wurde. Heute dominieren hier ein figürliches Sortiment – auch für den schmaleren Geldbeutel – sowie verschiedene Pyramiden die Produktpalette. Jedes Jahr bringen noch treue Kunden reparaturbedürftige Schwibbögen in die zwischen Heidersdorf, Seiffen und Neuhausen gelegene Werkstatt für mehr als 30 Beschäftigte

Auch in diesem Jahr steht wieder der Schwibbogen des Heimatvereins an der Adelsbergstraße nahe der Sparkasse. Eine große Pyramide gehört außerdem zum weihnachtlichen Ensemble. „Leider musste schon zum zweiten Mal das traditionelle Pyramidenanschieben mit Glühwein und Rostern wegen Corona ausfallen“, bedauert Steffen Weisse vom Heimatverein. Das kleine Fest findet normalerweise immer am Sonnabend vor dem ersten Advent statt. Der etwa drei Meter breite Bogen besteht aus Sperrholz. Es sei eine echte Gemeinschaftsarbeit von einem ortsansässigen Handwerksbetrieb und weiteren Mitgliedern des Vereins, so Weisse. In der Mitte sieht man die Kirche des Ortes, rechts das Fachwerkhaus, das als Georgigut bekannt ist. Auf der linken Seite erkennt der Betrachter einen säenden Bauern als Hinweis auf die landwirtschaftliche Herkunft Adelsbergs, daneben das frühere Rathaus von Oberhermersdorf, in der sich heute die Poliklinik befindet. Und der Adelsbergturm darf natürlich nicht fehlen.

Als das Weihnachtssymbol vor fünf Jahren am Platz am Stern aufgestellt wurde, war dies ein großer Moment für Neukirchen. Nicht nur weil das Projekt, welches der Heimat- und Geschichtsverein umgesetzt hat, 4,5 Meter breit und 2,3 Meter hoch ist. Vor allem deshalb, weil die Gemeinde bis dato kein richtiges Weihnachtssymbol hatte. Auf dem Kunstwerk sind die drei ortsprägende Gebäude der Gemeinde abgebildet: das Rathaus, die Kirche und die Oberschule. Dahinter wurde eine Stahlplatte gesetzt, die den Erzgebirgskamm symbolisiert. Allein die Materialkosten beliefen sich damals auf 7300 Euro.

Die Saydaer sind stolz auf ihren Schwibbogen, der alljährlich in der Nähe des Rathausplatzes aufgestellt wird. Das Besondere: In der Mitte dreht sich eine Pyramide, auf der die biblische Weihnachtsgeschichte dargestellt ist. Neben Bergmann und Engel, Striezelkindern, Kurrende, Nussknacker, Olbernhauer Reiterlein und Markthändler finden sich auch Saydaer Motive wie das Heimatmuseum (Spittel), Wasserturm und Stadtkirche. Eine Räuchermännerserie aus der Werkstatt des ortsansässigen Drechslers Karl Werner komplettiert das Ensemble. Inzwischen ist der Schwibbogen, der Mitte der 1990er-Jahre von einer Gruppe Saydaer Handwerkern gefertigt und am ersten Advent 1998 erstmals in Betrieb genommen wurde, in die Jahre gekommen. Reparaturen und Ausbesserungen haben stetig zugenommen. Die Figuren müssen teils jährlich in mühevoller Handarbeit geschliffen, gespachtelt und in mehreren Schichten gestrichen werden. Weit über 100 Stunden kommen so jährlich für die Pflege und Erhaltung zusammen. Auch die elektrische Anlage muss zum Teil erneuert werden. Die Stadt Sayda hat deshalb einen Spendenaufruf gestartet.

Der Weihnachtschwibbogen der Familie Steyer erfreut in diesem Jahr wieder die Wegefarther. Seinen Platz hat er in der Talstraße. Er hat eine lange Geschichte, die liest sich so: Hartmund Steyer hatte einst mit seiner Frau Anny die Idee zum Bau eines Holzschwibbogens für das eigene Grundstück. Die selbst entworfenen Figuren erinnern an Märchen wie Schneewittchen, Hänsel und Gretel, aber auch an Jagdszenen und Handwerker des Ortes. Schnell waren die Figuren aus Lindenholz vom gelernten Tischler und Hobbydrechsler gefertigt, seine Frau Anny nähte Kleidungsstücke dazu. So wurde die Mütze für Hänsel gehäkelt. 1995 war es soweit, Wegefarth war zur Weihnachtszeit um eine Attraktion reicher. Im April 2018 starben Hartmund (88) und seine Frau Anny (87) nach 67 Ehejahren kurz nacheinander. Schwiegertochter Kathrin Steyer mit ihrem Mann Uwe und den Kindern Laura und Johann übernahmen von nun an die Wartung und Pflege des Schwibbogens, sodass er wieder im alten Glanz Einwohner und Gäste zum Staunen bringt. Im Bild Mitte Laura (links) und Kathrin Steyer hinter dem Schwibbogen. Die ebenfalls von Hartmund Steyer gefertigten Bergleute (linkes Bild) stehen auf der anderen Straßenseite in der unteren Etage der Pyramide. Hänsel und Gretel und die Hexe sind auf dem Schwibbogen integriert.

Im Kriebsteiner Ortsteil Reichenbach hat sich die Feuerwehr um den weihnachtlichen Schmuck in der Dorfmitte gekümmert. An der alten Schule dreht sich schon seit 2007 in der Weihnachtszeit eine Pyramide. „Die haben wir selbst gebaut“, erklärt Feuerwehrchef Marek Reschke. Das gilt auch für den Schwibbogen, der gleich nebenan steht. Unter den stilisierten Kerzenlichtern ist der Gasthof „Trompeter“ zu sehen, der am Ortsausgang in Richtung Waldheim steht. Das Gasthaus ist zwar geschlossen, für die Reichenbacher ist es aber ein ganz wichtiges Gebäude. „Der Schwibbogen ist aus Metall und pulverbeschichtet“, erläutert Reschke. „Das ist mit dem Laser bearbeitet, so wurden die Konturen ausgeschnitten. Wir haben bei uns in der Feuerwehr halt Leute, die so was können.“ Die Beleuchtung wird über eine Dämmerungsschalter geregelt, die Pyramide und der Schwibbogen sind die ganze Nacht über an. „Vom 1. Advent bis zum 6. Januar mindestens“, erläutert Reschke. „In diesem Winter sicher noch eine Weile länger.“ Für die dreistöckige Pyramide waren gut 400 Arbeitsstunden notwendig, nicht ganz so aufwändig sei später der Bau des Schwibbogens gewesen.

Er ist seit zehn Jahren die Krone des Dorfgemeinschaftshauses im Hainichener Ortsteil Riechberg, der große Schwibbogen aus der Werkstatt von Drechslermeister Volkmar Wagner. Die ist besser bekannt als das Schneemannland. Am 1. Advent des Jahres 2011 war die feierliche Enthüllung des Unikats gefeiert worden. Seitdem erfreut der Lichterbogen alle Jahre wieder die Riechberger und ihre Gäste in der Adventszeit. Die lustigen Schneemänner sind weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt und zieren natürlich auch den 4,50 Meter langen und 2,70 Meter hohen Schwibbogen im Dorf. Der war damals als vergrößerte Ausführung eines Lichterbogens, den es in handelsüblicher Größe zu kaufen gibt, angefertigt worden. Dazu hatten auch der Riechberger Dorfclub, der Jugendclub, der Ortschaftsrat und die Stadt Hainichen finanzielle Beiträge geleistet. Am Projekt waren neben der Drechslerei auch noch weitere Unternehmer und Einwohner des Ortes beteiligt. Vor fünf Jahren wurde der Schwibbogen modernisiert und erhielt nicht nur neue LED-Lampen, sondern auch eine indirekte Beleuchtung für die Figuren. Ein Schneemann trägt seitdem eine kleine Laterne.

Es leuchten derzeit in Vorgärten und an Häuserwänden viele Schwibbögen in Kriebethal, unterhalb von Burg Kriebstein. Zu sehen ist vor allem die „schönste Ritterburg Sachsens“, wie das Wahrzeichen der Gemeinde auch genannt wird. Ortsvorsteher Wolfram Thieme wollte für sein Haus an der Schulstraße 2 aber etwas Besonderes haben. Und so ist an der Wand nun bereits im zweiten Jahr ein Schwibbogen zu sehen, der die ehemalige Goetheschule zeigt. Das Gebäude war vor einigen Jahren abgerissen worden, das neue Dorfzentrum mit den vielen Parkplätze trägt inzwischen den Namen Goetheschulplatz. „Mir ist es schon wichtig, so an ein Gebäude zu erinnern, das es nicht mehr gibt“, sagt dazu Thieme. „Ich bin hier wie so viele Kriebethaler ja selbst zur Schule gegangen. Die Schule stand neben gleich meinem Haus, der Schwibbogen ist hier also genau richtig platziert.“ Gefertigt hat den Bogen mit Manfred Schmidt ein Waldheimer Heimwerker, der für etliche Lichterbögen in der Region verantwortlich zeichnet. In 21 Jahren sind schon 50 verschiedene Motive entstanden. Bei Wolfram Thieme leuchtet die Schule mit LED-Technik von etwa 16.30 bis 23 Uhr, geregelt mit Zeitschaltung.

Der Braunsdorfer Schwibbogen trägt den Anlass seiner Entstehung als zentrales Motiv: der Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der Kulturinsel in und an der Tannenhauerfabrik. 2018 hat die Firma Modellbau Flöha den rund zwei Meter hohen zweifarbig lackierten Metall-Bogen im Auftrag des Fördervereins Brausdorf anlässlich des damals zum zweiten Mal stattfindenden Braunsdorfer Weihnachtsmarktes angefertigt. Seinen festen Platz hat der Lichterbogen indes vor der Bahnhofsgaststätte im Niederwiesaer Ortsteil, wo er auch in diesem Jahr pünktlich zum ersten Advent leider ohne Öffentlichkeit aufgestellt wurde und seither Licht und Freude ausstrahlt. Den Braunsdorfer Lichterbogen gibt es übrigens nicht nur einmal. Zusammen mit dem großen Exemplar fertigten die Modellbauer weitere 30 Schwibbögen im Kleinformat als Kerzenständer, die 2018 auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wurden, wobei der Reinerlös damals als Spende an den Förderverein gegangen ist. Der Braunsdorfer Weihnachtsmarkt, der bislang nur dreimal stattfinden konnte, soll der der Corona-Zwangspause natürlich wieder auf der Kulturinsel stattfinden.

Sie wollten einfach auch mal etwas Weihnachtliches in ihrem Ort haben: Tobias Hiller und Dirk Breitfeld haben sich 2015 mit ihren Familien zusammengesetzt und überlegt, wie Kunnersdorf ein bisschen weihnachtlichen Glanz bekommen könnte. Im Jahr zuvor waren erstmals zwei Straßenlaternen weihnachtlich beleuchtet worden und das hat vielen Kunnersdorfern gut gefallen. Ein großer Schwibbogen war schließlich das zunächst gedankliche Resultat der Familienrunde. Es wurden Angebote eingeholt und Spenden gesammelt. Die Resonanz war riesig. Am ersten Adventswochenende 2015 leuchtete der drei Meter breite und 2,10 Meter hohe Schwibbogen mit dem traditionellen erzgebirgischen Motiv auf der Grünfläche am Abzweig ins Sternmühlental erstmals. Mit einem kleinen Fest wurde die Premiere als gelungene Gemeinschaftsaktion und als Dankeschön für die vielen Unterstützer gefeiert. Das Schwibbogenfest wurde zur Tradition bis die Coronapandemie kam.

Der Braunsdorfer Schwibbogen trägt den Anlass seiner Entstehung als zentrales Motiv: der Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der Kulturinsel in und an der Tannenhauerfabrik. 2018 hat die Firma Modellbau Flöha den rund zwei Meter hohen zweifarbig lackierten Metall-Bogen im Auftrag des Fördervereins Brausdorf anlässlich des damals zum zweiten Mal stattfindenden Braunsdorfer Weihnachtsmarktes angefertigt. Seinen festen Platz hat der Lichterbogen indes vor der Bahnhofsgaststätte im Niederwiesaer Ortsteil, wo er auch in diesem Jahr pünktlich zum ersten Advent leider ohne Öffentlichkeit aufgestellt wurde und seither Licht und Freude ausstrahlt. Den Braunsdorfer Lichterbogen gibt es übrigens nicht nur einmal. Zusammen mit dem großen Exemplar fertigten die Modellbauer weitere 30 Schwibbögen im Kleinformat als Kerzenständer, die 2018 auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wurden, wobei der Reinerlös damals als Spende an den Förderverein gegangen ist. Der Braunsdorfer Weihnachtsmarkt, der bislang nur dreimal eröffnen konnte, soll nach der Corona-Zwangspause natürlich wieder auf der Kulturinsel stattfinden.

Am Heimathaus in Lunzenau leuchtet ein Schwibbogen mit einem klassischen Motiv aus dem Erzgebirge. Er wurde in einer Firma handwerklich hergestellt. Seit 2015 ist es Tradition, dass sich die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins dort treffen, um gemeinsam den großen Schwibbogen anzuschalten. Jedes Jahr steigen die Besucherzahlen. „Wegen Corona mussten wir es voriges Jahr per Video machen, dieses Jahr fiel das Anlichteln leider ganz aus“, bedauert Vereinsvorsitzender Rainer Heidrich. „Da wir Erzgebirgsvorland sind, wollen wir auch bei uns hier diese schöne Tradition pflegen“, so der Vereinschef. Das Heimathaus selbst wurde um 1800 erbaut und steht unter Denkmalschutz. Es diente einst als Wohnhaus und wurde 1997 vom Heimat- und Kulturverein Lunzenau übernommen. Von 1998 bis 2005 erfolgte die Sanierung des Heimathauses mit Fördermitteln, mit Unterstützung verschiedener Lunzenauer Gewerbetreibender, die Material und Geld spendeten, sowie Geld aus der Auflösung des Freibadvereins, der Mitglieder und Freunde des Heimatvereins sowie der Stadtverwaltung. Im September 2005 war das Heimathaus als Museum eröffnet worden.

An der Rochlitzer Gärtnerstraße leuchtet im Garten von Christl und Herbert Kühn ein unübersehbarer Schwibbogen, der ein eindrucksvolles Motiv der Silhouette des Rochlitzer Schlosses zeigt. Der Schwibbogen überspannt eine Ansicht des historischen Gebäudekomplexes, die sich aus dem Tal der Zwickauer Mulde bietet. Die Anfänge der malerischen Anlage sollen bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen. Der Garten der Kühns ist seit vielen Jahren in der dunklen Jahreszeit ein echter Hingucker für Besucher und Passanten. „Die Leute freuen sich über den Schwibbogen. Manche hatten uns schon gefragt, wann noch etwas Weihnachtliches in unseren Garten kommt“, sagt Christl Kühn über die Reaktionen der Menschen. Den auffallenden Schwibbogen, der aus Metall angefertigt wurde, haben die beiden Rochlitzer Eheleute im Mai zu ihrer Goldenen Hochzeit geschenkt bekommen. Dann wurde für das schmuckvolle Dekorationsobjekt noch extra ein stabiler Ständer gebaut. Dieser Ständer machte sich nötig, damit der Schwibbogen höher steht. Auf diese Weise wird er nicht durch den Zaun verdeckt, berichtet das Paar. Gebaut wurde der Schwibbogen von einem Metallbetrieb in Penig.

Das Wappen und die Kirche finden sich im Schwibbogen am Museum „Alte Dorfschule“ in Wiederau wieder. Erst seit wenigen Wochen kann der Bogen in Augenschein genommen werden. Am Freitag vor dem ersten Advent erstrahlte der überdimensionale Weihnachtsschmuck zum ersten Mal. Nur in ganz kleinem Rahmen fand das Anleuchten statt. Wegen der Coronapandemie war kein größeres Treffen erlaubt. Im Frühjahr waren kreative Köpfe dazu aufgerufen worden, Ideen für die Gestaltung des Schwibbogens einzureichen. Die Initiative ging vom Heimat- und Natur-Ortsverein Königshain-Wiederau aus, Ideengeberin war Ingrid Müller. Einige Vorschläge wurden eingereicht und der 3 mal 1,50 Meter messende Bogen schließlich in einer Werkstatt gefertigt. Rund 1300 Euro hat der Schmuck gekostet, finanziert über den Heimatverein. Auch die Sparkassenstiftung konnte mit ins Boot geholt werden, zudem sind Spenden eingegangen. Bis Mariä Lichtmess soll der Bogen leuchten. Die „Alte Dorfschule“ ist das Elternhaus von Clara Zetkin (1857-1933) und beherbergt ein Museum zur Frauenrechtlerin. Im zurückliegenden und in diesem Jahr wurden Gebäude und Umfeld saniert.

Weihnachtsstimmung verbreitet dieser Schwibbogen mit typisch Zwickauer Motiven an vielen Stellen in der Muldestadt (hier am Pumpwerk Silberhof). Er ist im Pulver-Lackier-Zentrum Zwickau gefertigt worden, das in den vergangenen Jahren Außenschwibbögen mit 20 verschiedenen Motiven herausgebracht hat. Sie sind in Größen von XL (120 mal 60 Zentimeter) bis hin zu XXXXXL (300 mal 150 Zentimeter) und in verschiedenen Farben zu haben. Neben Städte-, christlichen und Weihnachtsmotiven gibt es auch Fußball- und Eishockey-schwibbögen. Produziert wird der Weihnachtsschmuck in dem Unternehmen an der Crimmitschauer Straße. Dort gibt es die ganze Palette auch im Werksverkauf. „Die meisten Schwibbögen werden aber online verkauft und gehen in alle Teile Deutschlands sowie ins Ausland bis nach Übersee“, berichtet Junior-Chef René Groh.

Dieser Schwibbogen ist ein alter Bekannter: Schon seit Anfang der 1990er-Jahre begrüßt die acht Meter breite und etwa dreieinhalb Meter hohe Stahlkonstruktion Einheimische und Gäste, die sich Zwickau auf der B 173 aus Richtung Mülsen nähern. Wer kurz hinter dem Arbeitsgericht nicht vorbeirauscht, sondern aussteigt und den Schwibbogen näher betrachtet, wird bemerken, dass zahlreiche lokale Motive Eingang in die Gestaltung gefunden haben. Von links nach rechts sind unter anderem ein Schacht und eine Kokerei aus Zeiten des Steinkohlebergbaus zu sehen, außerdem das Dünnebierhaus, das Gewandhaus, der Dom und das Max-Pechstein-Museum, in dem die Kunstsammlungen untergebracht sind. Der Schwibbogen wurde 2012 restauriert.

Ein Hingucker und ein beliebtes Fotomotiv ist dieser Schwibbogen, der seit fünf Jahren auf der 140 Meter hohen Nabe eines insgesamt 198 Meter hohen Windrades im Windpark an der Lippoldsruh in Mülsen leuchtet. Angebracht worden ist er vom Eigentümer der Anlage, Steffen Flämig. „Ich finde, so ein Schmuck gehört einfach in unsere Gegend“, begründet Flämig seine nicht alltägliche Idee, mit dem Windradschmuck für weihnachtliches Flair zu sorgen. Er geht davon aus, dass es sich dabei um den am höchsten über dem Erdboden angebrachten Schwibbogen weit und breit handelt, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Der sechs Meter lange und drei Meter hohe Lichterbogen ist weithin sichtbar und leuchtet stets bis Maria Lichtmess am 2. Februar.

Seit 2012 leuchtet in der Weihnachtszeit auf dem Balkon des Werdauer Rathauses ein Schwibbogen. Umrahmt von sieben Kerzen zeigt er mit dem Brunnenhaus am Stadtpark, der Annoncenuhr und dem Rathaus drei markante Dinge der Stadt. Das Original des Schwibbogens stammt von Eberhard Rockstroh. Der Werdauer Bastler hatte Brunnenhaus, Rathaus und Annoncenuhr im Sommer 2012 in einem „normalen“ Schwibbogen aus Holz gefertigt, was auch den Werdauer Stadtvätern auf Anhieb gefallen hat. Mit Unterstützung der Mitglieder es Lions-Clubs Crimmitschau-Werdau entstand die wetterfeste XXL-Ausführung für das Werdauer Rathaus. Sie hatte vor neun Jahren zu Beginn der Adventszeit ihre Premiere und leuchtet seitdem gemeinsam mit dem Weihnachtsbaum auf dem Markt an jedem Abend. Inzwischen wurde der Schwibbogen mit einer weißen Rückwand ergänzt, damit Passanten vor dem Werdauer Rathaus die drei Elemente des Schwibbogens besser erkennen können.

Lange Zeit war im Werdauer Ortsteil Leubnitz diskutiert worden, ehe sich der dortige Ortschaftsrat seinerzeit für die Aufstellung eines Schwibbogens auf dem Wettiner Platz entschieden hatte. „Uns ist es damals um ein Zeichen der Identität gegangen, nachdem die Ortsteile mancher Städte eher zu kaum gepflegten Vorgärten verkommen sind“, sagt Ortsvorsteher Andreas Wimmer, der sich für dieses Vorhaben auch den Feuerwehrverein und den Heimatverein mit ins Boot geholt hatte. Unter der Regie des Feuerwehrvereins wurde zur Einweihung des Schwibbogens das „Leubnitzer Lichterfest“ aus der Taufe gehoben. Das fand bisher viermal statt, das geplante fünfte Fest im vergangenen Jahr fiel bereits der Pandemie zum Opfer. „Wir wollen diese kleine Tradition des ‚Leubnitzer Lichterfestes‘ aber auf jeden Fall fortsetzen“, sagt die Vereinschefin Annette Werner. Die Gestaltung des Schwibbogens ist schlicht: Auf dem Sockel mit dem Schriftzug „Ortsteil Leubnitz“ wurde mit dem Schloss ein markantes Gebäude des Ortes verewigt.

Eine eher ungewöhnliche Form des Schwibbogens gibt es im Langenbernsdorfer Ortsteil Niederalbertsdorf, wo sich Kameraden der freiwilligen Feuerwehr den speziellen Adventsschmuck für ihr Gerätehaus am Stammtisch haben einfallen lassen. „Bei uns passiert so etwas hin und wieder“, sagt Ortswehrleiter Silvere Opitz, der für die Zeichnung der Idee und deren praktische Umsetzung auch gleich die entsprechenden Leute bei der Hand hatte. Das Logo der Freiwilligen Feuerwehr Niederalbertsdorf, das mit dem Schwibbogen dargestellt wird, gab es zu diesem Zeitpunkt bereits. „Wir haben für den Bau und die elektrische Installation gut ein halbes Jahr gebraucht. Dann hat das Ganze funktioniert“, blickt der Feuerwehrmann zurück. Die Premiere erlebte der Schwibbogen – in seiner Art ist er wohl ein Unikat – am Niederalbertsdorfer Gerätehaus vor vier Jahren. Seitdem leuchtet er zwischen den 1. Advent und Mariä Lichtmess Anfang Februar in den Abend- und Nachtstunden.

Der Schwibbogen, der das Rathaus der Gemeinde Callenberg ziert, ist sozusagen noch ein Frischling. Er bestreitet gerade seine zweite Saison. Die Idee zu dem Schmuckstück hatten Lars Richter und Martin Lohse aus Falken. Sie fertigten auch den Entwurf. Der Bogen ist in Anthrazit gehalten und wurde in der Gersdorfer Metallbaufirma Maltitz gebaut. Die pulverbeschichtete Konstruktion besteht aus einem doppelten Aluminiumrahmen mit beidseitigem lasergeschnittenen Motiv. Das wird von innen herraus mit einer LED-Beleuchtung illuminiert. So sind die Motive aus allen sieben Ortsteilen auch bei Dunkelheit gut zu erkennen. Darstellungen der Kirchen sowie von Geylers Gasthof in Meinsdorf und der Kommunalen Begegnungsstätte in Reichenbach finden sich dort.

Der alte Lichterbogen, der auf der Pergola neben dem Gersdorfer Rathaus von der Adventszeit kündet, hat schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Er war ein Geschenk der Gersdorfer Schnitzer an die Kommune zur Feier „800 Jahre Gersdorf“. Vor 53 Jahren feierte die Gemeinde dieses Fest. Genauso alt ist der Schwibbogen, der ein Stück Heimatgeschichte repräsentiert. Der Blickfang neben dem Rathaus zeigt als Motive die Figuren aus dem Gersdorfer Wappen, also den Bergmann und den Bauer. Dazwischen steht ein Emblem für das Strumpfwirker- und Handschuhgewerk. Außerdem schauen Kinder einem Schnitzer und einer Klöpplerin zu. Entworfen hatte den Schwibbogen einst die Hohenstein-Ernstthalerin Eleonore Stößel.

Geschnitzte Figuren zieren den Schwibbogen vor dem Gebäude der Stadtwerke an der Hofer Straße in Oberlungwitz. Dieses weihnachtliche Kunstwerk hat das kommunale Unternehmen im Jahr 2003 angeschafft. Der Schwibbogen wird gehegt und gepflegt, unter anderem bekommen die Holzfiguren regelmäßig einen neuen Schutzanstrich. Sie zeigen nicht nur die Krippenszene, sondern auch einen Bauer mit Pferd und Pflug sowie einen Handwerker mit Schubkarre – also die Menschen, die einst das wirtschaftliche Leben im Ort prägten. Der Oberlungwitzer Schwibbogen leuchtet in den Morgenstunden jeweils von 5 bis 7.30 Uhr sowie abends von 16 bis 23 Uhr.

Rund fünf Meter breit ist der Schwibbogen auf dem Neumarkt in Meerane. Er befindet sich über den Treppen, die als kurze Verbindung von der August-Bebel-Straße zum Eingang der Kirche St. Martin führen. Die XXL-Weihnachtsdekoration entstand in der Werkstatt der Euroschule in Meerane. Den Auftrag zur Anfertigung des Schwibbogens hat damals der Handels- und Gewerbeverein (HGV) ausgelöst. Ein kleines Schild, das sich am Kunstwerk befindet, erinnert an die Übergabe am 2. Dezember 1995. Darauf steht: „… an die Stadt Meerane zur Freude aller Bürger übergeben.“ Ein Jahr später entstand – in ähnlicher Kombination – die Weihnachtspyramide, die sich auf dem Teichplatz dreht: Sie wurde vom HGV finanziert und in der Euroschule-Werkstatt gefertigt. Für die beiden Projekte trug Günter Flämig die Verantwortung, der sich immer noch an der Deko auf dem Neumarkt und dem Teichplatz erfreut. „Das ist möglich, da die Werterhaltung der Holzteile ernst genommen wird“, sagt der Rentner. In Meerane sollen die Lichter am Schwibbogen länger als anderswo in der Region leuchten: Bis Mariä Lichtmess am 2. Februar 2022.

Ein kleines Jubiläum gibt es für den Schwibbogen im Dennheritzer Ortsteil Niederschindmaas: Er leuchtet an Weihnachten 2021 zum zehnten Mal. Darauf sind verschiedene Objekte aus dem Ort zu sehen: Mühle, Kirche und Feuerwehrgerätehaus. Zudem befinden sich im unteren Bereich zwei Jahreszahlen: 1237 als Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes und 2012 als Jahr des 775-jährigen Bestehens, welches man unter anderem mit einem großen Festumzug feiern konnte. Quasi als Geburtstagsgeschenk wurde damals der rund vier Meter breite Schwibbogen aufgestellt und am 1. Dezember 2012 übergeben. Die Fertigung übernahmen Mitarbeiter einer Kunstgießerei in Eibenstock, die ihn bei 830 Grad Celsius gegossen haben. Die Kosten für Anschaffung und Montage beliefen sich auf rund 10.000 Euro. Sie kamen aus der Gemeindekasse. Die Weihnachtsdekoration befindet sich an der Äußeren Dorfstraße, direkt vor dem Eingang zu Friedhof und Kirche. Der Standort wurde damals gegenüber einer Fläche, an der sich Innere und Äußere Dorfstraße am Ortseingang von Niederschindmaas gabeln, favorisiert.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein neues Motiv des Schwibbogens mit den bekannten Vater-und-Sohn-Figuren von Erich Ohser: Sohnemann schwingt sich, sitzend auf dem von der Decke hängenden Adventskranz, hin und her. Der Vater sitzt gemütlich in seinem Sessel vor dem Kamin, schaut dem Treiben belustigt zu und benutzt seinen Gehstock zum Anschieben. Beide haben natürlich viel Spaß beim vorweihnachtlichen Schabernack. Initiiert und organisiert wurde die neue limitierte Auflage wieder von Willy Dreise, Präsident der Faschingsfreunde Vogtland. Das diesjährige Motiv hat die Plauener Künstlerin Christina Graulich gezeichnet. Produziert wurde der Schwibbogen, wie auch schon die Vorjahresmodelle, in der Firma Weigla von Günter Gläser aus dem erzgebirgischen Deutschneudorf – in der traditionellen Laubsägetechnik aus unbehandeltem Sperrholz. Am Fenster ist dieser Schwibbogen mit seinen kleinen Laternen und Sternen, in denen die sieben Kerzen versteckt sind, ein Blickfang. Der Schwibbogen wird elektrisch beleuchtet. Restexemplare gibt es für 54 Euro im Museumsshop.

Seit wenigen Tagen ist der Lichterbogen vor dem Bürgerhaus Marieney zu sehen. .Er präsentiert sich mit klassischem Motiv und dreidimensionalen Effekten inklusive passender Beleuchtung, für die sich vor allem der Bauhof der Gemeinde Mühlental stark ins Zeug legte. Ergebnis ist auch eine riesige Lichterbogen-Silhouette am Bürgerhaus. Die Geschichte dazu erzählt Bürgermeister Heiko Spranger (Freie Wähler Marieney-Saalig). An gleicher Stelle stand bisher der Lichterbogen des Marieneyer Julius-Mosen-Chores, der nach den Worten Sprangers in die Jahre gekommen ist. Spranger klopfte beim Oelsnitzer Gitterrost-Spezialisten Meiser Vogtland OHG wegen eines passenden, zugleich bei Wind und Wetter beständigen Weihnachtsschmuckes an. Bei Meiser stieß Spranger auf offene Ohren – der große regionale Arbeitgeber hat den verzinkten und gepulverten Bogen auch gesponsert. Auch der bisherige Lichterbogen des Chores soll weiter im Ortsbild zu sehen sein, kündige Spranger an. „Er ist eingelagert, wird aufgearbeitet und künftig auf dem Gelände des Kindergartens aufgestellt. Der Kindergarten freut sich schon sehr.“

Um ein Wahrzeichen ist Rebesgrün dieses Jahr reicher geworden: Seit dem Beginn der Adventszeit steht ein Lichterbogen am Depot der freiwilligen Feuerwehr. Er hält die Gebäude fest, die für den Ort von besonderer Bedeutung waren oder sind: den Wasserturm, die alte Schule, das Rathaus und das Feuerwehrdepot. Die Idee für den Schwibbogen ist bei den Feuerwehr entstanden. Die Frauen und Männer haben sie mithilfe von Handwerkern umgesetzt. Beteiligt war eine Schlosserei aus Schönbach bei Neumark. Der Lichterbogen besteht aus Aluminium. Vor dem weißen Hintergrund werden die Wahrzeichen von einem Schriftzug eingerahmt. Drei Meter lang und anderthalb Meter hoch, bringt der Bogen 70 Kilogramm auf die Waage. Bezug zur ehemaligen Schule liefert auch das Podest, auf dem der Schwibbogen steht: Die Feuerwehrleute haben es aus Granitplatten gebaut, die einst zum Schulhaus gehört haben. Nachdem das Anlichteln dieses Jahr am Samstag vor dem ersten Advent Jahr coronabedingt ausfallen musste, hoffen die Feuerwehrleute, dass es im nächsten Jahr mit Publikum stattfinden und zu einer Tradition im Ort werden kann.

Schlicht ist dieser Schwibbogen nicht. Dafür erzählt er bei genauerer Betrachtung aber viel über die Region, Traditionen und ist irgendwie auch modern. Erschaffen hat ihn Rainer Lorenz aus Ehrenfriedersdorf. Das Grundgestell, also den eigentlichen Schwibbogen, kaufte er vor vielen Jahren. Der Bogen war alt und kaputt. Aber Lorenz, langjähriger Chef der Schnitzer in der Bergstadt, weiß, wie man Dinge wieder zum Laufen bringt. Er ist Sammler von allem, was mit erzgebirgischer Weihnachtskunst zu tun hat. Als das montane Erzgebirge im Begriff war, Weltkulturerbe zu werden, wurde aus dem kaputten Schwibbogen ein besonderes Exemplar. Der Schwibbogen wird nun von Bergzwergen bevölkert. Sowohl auf ihm als auch in der Mitte sind mehrere Massefiguren aus DDR-Zeiten zu finden. Die Zwerge von der Firma Lahl, die im 19. Jahrhundert entstanden ist, tragen Erzmulden. Ergänzt wird das Ganze noch mit einer Futterkrippe und Tieren. Rainer Lorenz macht aus vielen alten Dingen schöne neue. Und der Schwibbogen ist eingebunden in eine ganze Weihnachtswunderwelt im Hause Lorenz.

Der Weihnachtsschmuck am Haus des Hohndorfer Bürgermeisters Matthias Groschwitz ist total lokal. Auf dem farbig gestalteten Schwibbogen (Foto) sind unter anderem das Wappen des Ortes und markante Gebäude wie Kirche, Rathaus und Feuerwehr zu sehen. Durch einen kleinen Strahler ist das Motiv auch bei Dunkelheit gut erkennbar. Interessant: Einen Außenschwibbogen mit genau diesem Motiv hat Hohndorf vor einigen Jahren seiner Partnerstadt im baden-württembergischen Kronau geschenkt. Die Kronauer ließen sich nicht lumpen und machten Hohndorf ein Gegengeschenk: einen Schwibbogen mit Kronauer Motiven. Dieser ist an der früheren Hohndorfer Wasserschänke zu sehen.

Ein Schwibbogen aus der DDR, hergestellt 1977 im VEB Metall- und Lackierwaren Beierfeld. Er zeigt das Motiv, das die Leipziger Designerin Paula Jordan 1937 für die Feier-ohmdschau in Schwarzenberg entworfen hatte und das heute zu den häufigsten zählt: Bergleute, Klöpplerin, Männelmacher, Deckenleuchter und ... Moment, wo ist der Engel? Er wurde durch einen zweiten Leuchter ersetzt. „Dieser Schwibbogen ist im Auftrag der SED-Kreisleitung für den Weihnachtsmarkt produziert worden. Der Engel musste aus politischen Gründen weichen“, weiß Heimatforscher Harald Teller aus Johanngeorgenstadt. Der Bogen ist auch exportiert worden, kam im Westen wegen des fehlenden Engels aber nicht gut an. Deshalb wurde die Verbannung bald wieder aufgehoben. Mehr als 600.000 Stück wurden gefertigt, mit und ohne Engel.

Seit 2010 steht im Vorgarten des Hauses von Frank Uhlig in Zöblitz ein von ihm selbst gefertigter Schwibbogen. Das zwei Meter breite Exemplar hat der gelernte Tischler nicht nur selbst gebaut, sondern auch entworfen. Einen ganzen Sommer lang hat es gedauert, erinnert er sich. Da sich Frank Uhlig seinem Heimatort eng verbunden fühlt, hat er auf dem Schwibbogen einige der Sehenswürdigkeiten verewigt. Neben der ehemaligen Sorgauer Schule finden sich beispielsweise die Morgensternhöhe und ein Windrad. Mittig ist, neben dem Rathaus, die Kirche zu sehen. Weiterhin hat Frank Uhlig einen Schnitzer und eine Klöpplerin platziert. Sie verkörpern das Kunsthandwerk, das auch in Zöblitz gepflegt wird. Ein Hunt versinnbildlicht den Bergbau. Auch die Silbermannorgel sowie der Bär, das Zöblitzer Wappen, sind zu sehen. Da der aus Multiplex-Sperrholz gefertigte Bogen erste Verwitterungserscheinungen zeigte, wurde er überarbeitet und mit einem neuen Oberflächenschutz versehen.

Bergmänner und der Förderturm des Bergbaumuseums Oelsnitz, aber auch Bus und Bahn sind auf einem Schwibbogen am Kreuzweg 3 in Oelsnitz zu sehen. Der Hintergrund: Den Schwibbogen, der durch die indirekte Beleuchtung vor allem bei Dunkelheit voll zur Geltung kommt, hat Wolfram Fahrhöfer selbst hergestellt. Der 51-jährige Oelsnitzer ist Busfahrer. Schon öfter wurde er gefragt, ob er so individuelle Arbeiten auch als Auftragsarbeit erledigt. Doch dafür ist ihm der Aufwand zu hoch. Insgesamt vier Exemplare hat er entworfen und aus Kunststoff gefertigt. Neben den zwei Schwibbögen am eigenen Haus sind ein Feuerwehrmotiv für den Sohn in Crossen und ein Fußball-Schwibbogen für die in Oelsnitz wohnende Tochter entstanden.

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